Erkrankungen und Verletzungen des lokomotorischen Systems können das Zentralnervensystem, die peripheren Nerven und die lokomotorischen Einheiten selbst betreffen.
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Akute Erkrankungen und Verletzungen der motorischen Hirnstrukturen (Unfall, akute Durchblutungsstörungen) führen zu Lähmungen. Typische klinische Bilder sind:
- Paraplegie (beide Beine)
- Quadriplegie (alle Extremitäten)
- Hemiplegie (Halbseitenlähmung)
Störungen der Basalganglienfunktionen führen zu den bekannten
Krankheitssymptomen:
Akinese |
Bewegungshemmung |
Rigor |
Muskelsteife |
Ballismus |
Schleuderbewegungen |
Athethose |
ungewollte langsame Gliedmaßenbewegung |
Chorea |
Veitstanz |
Tremor |
Zitterbewegungen |
Als Ursache werden Fehlfunktionen der Transmittersysteme vermutet.
Die Parkinson-Erkrankung ist auf eine Unterfunktion des Dopaminsystems mit muskulärer Hypertonie und erhöhten tonischen Dehnungsreflexen zurückzuführen (Rigor, Tremor, Akinese).
Die Chorea Huntington, eine genetisch bedingte Basalgangliendegeneration, ist durch unwillkürliche Zuckungen, Ballismus, eine Schädigung des Nucleus subthalamicus und durch Schleuderbewegungen gekennzeichnet. Beide basieren auf der Unterfunktion GABA-erger und cholinerger Systeme.
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Neuromuskuläre Erkrankungen sind Defekte an einer oder mehreren Schaltstellen zwischen den zentralen motorischen Neuronen und den Muskelfasern. Ursächlich kommen genetische, infektiöse, degenerative und neuronale Erkrankungen in Frage.
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Die Erkrankungen und Verletzungen des lokomotorischen Gesamtsystems lassen sich ebenso wie speziell bestimmte lokomotorische Einheiten betreffende in unserem bewährten Schema in 6 Kategorien einordnen.