Jede Form der Therapie, vielleicht mit Ausnahme der Psychotherapie, bedeutet für den Patienten ein Trauma, ein psychisches und/oder körperliches Trauma, welches zu einer generellen Reaktion der Abwehrsysteme, insbesondere des Immun- und Steuerungssystems, führt. Die Arzneimitteltherapie geht gewöhnlich mit geringen Traumareaktionen einher, wenngleich fast immer der Chemismus des Organismus verändert wird. Die interventionelle Therapie wendet im Grunde operative Verfahren, allerdings besonders schonende, an. Die chirurgische Therapie ist immer mit der Zerstörung von Geweben verbunden, wenn auch versucht wird, diese gering zu halten, oder wird nach Verletzungen der Gewebe angewendet, um diese zu korrigieren, z. B. die Wundversorgung.
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Chirurgische Therapie bedeutet eine Verletzung von Geweben mit dem Ziel der Beseitigung einer Krankheit oder Verletzungsfolge. Chirurgie ist demnach gleichzusetzen mit Trauma (große Wunde, Verletzung), worunter wir die Verletzung einschließlich ihrer Folgen auf den gesamten Organismus verstehen. Die chirurgische Therapie umfasst demnach zwei Bereiche:
- die Behandlung einer lokalisierten Läsion (z. B. Schenkelhalsbruch, Magenkarzinom)
- die zwangsläufige Traumatisierung des unter einem Verletzungstrauma Leidenden, wodurch es zu charakteristischen metabolischen Störungen kommt, deren Umfang klein zu halten und späterhin zu beseitigen ebenfalls Bestandteil der chirurgischen Therapie ist.
Die eigentliche chirurgische Therapie von Krankheiten und Verletzungen werden in den entsprechenden Kapiteln organbezogen dargestellt. Hier werden die allgemeinen Maßnahmen innerhalb der chirurgischen Behandlung demonstriert.
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Vor jeder Behandlung einer Erkrankung oder Verletzung werden Überlegungen aufgestellt, wie Heilung mit der schonendsten Methode erreichbar ist, z. B. anstelle der Eröffnung einer Körperhöhle der endoskopische Eingriff. Was ist nun ein chirurgischer Patient?
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Eine Vielfalt von Erkrankungen und Ereignissen können aus Gesunden oder Menschen mit Leiden anderer Art "chirurgische Patienten" machen. Das besondere Merkmal solcher Erkrankungen ist, dass mit Hilfe chirurgischer oder endoskopischer Eingriffe und chirurgischer Allgemeinbehandlungen in der Regel Heilung oder Besserung erzielt werden kann. Chirurgische Erkrankungen oder Verletzungen können isoliert, oder, vor allem bei älteren Menschen, mit Begleiterkrankungen auftreten. Patienten können jahrelang Patienten in einem nicht-operativen Fachgebiet, z. B. der Inneren Medizin, gewesen sein, etwa bei einem chronischen Ulkusleiden (Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür), bis dann eine bestimmte Situation - etwa eine Blutungskomplikation - oder ein Unfallereignis auf der Autobahn ihn in die chirurgische Klinik führt. Verletzungen, invasive Diagnostik oder Therapie und reguläre chirurgische Operationen laufen phasenhaft ab: Entstehung - Feststellung, Behandlung, Nachsorge.